SUS
Schulerweiterung, Schaanwald I Wettbewerb: 1. Rang
2013 - 2016
Der Erweiterungsbau der Schulanlage in Schaanwald bildet mit der bestehenden Primarschule und der Turnhalle ein Ensemble, das einen klar definierten Schulhof umfasst. Als Zentrum der gesamten Schulanlage verbindet der Hof alle Wege und Funktionen und schafft nicht nur Gemeinschaft, sondern im stark geneigten Gelände Schaanwalds einen raren ebenen Platz zum Spielen, Toben und Roller fahren. Mit großen Schiebetüren kann er in den großzügigen, transparenten Eingangsbereich erweitert werden, der auf dem Weg vom Bestand zum Neubau Sicht auf die Schweizer Berge bietet. Trotz seines Volumens fügt sich der Neubau zurückhaltend in die heterogene, kleinteilig strukturierte Umgebung ein. Der schlichte Kubus zeigt sich als heller, einfarbiger Monolith, dessen keramische Außenhaut je nach Tageszeit changiert. Flächige Fensterbänder und eine differenzierte Höhenentwicklung sorgen für eine verträgliche Maßstäblichkeit. Im Inneren sind alle gemeinschaftlichen Nutzungen - Mehrzweckraum, Mittagstisch, Spielgruppe, Lehrerzimmer - auf der Erdgeschossebene zusammengefasst. Von hier aus sind die beiden Schulstufen erschlossen: die Basisstufe im Obergeschoss des Bestands und die Mittelstufe im Untergeschoss des Neubaus. Die Räume im Neubau sind pro Geschoss um zentrale Flächen gruppiert, die flexibel für das altersdurchmischte Lernen oder als Foyer genutzt werden können. Das System des offenen Lernens, das die Schule Schaanwald umsetzt, wird mit neuen räumlichen Möglichkeiten unterstützt: Das Untergeschoss ist als Lerncluster organisiert - die Klassenzimmer und Gruppenräume sind flexibel teilbar und miteinander verbunden. Die Erschließung ist differenziert gestaltet und bietet mit großen und kleinen Flächen qualitätsvolle Räume, die für den Unterricht nutzbar sind. Das Forum für Versammlungen und den Morgenkreis hat seinen festen Platz, auch Arbeitsnischen für Projektarbeiten in Kleingruppen sind hier angeordnet. In der Materialwahl ist das Gebäude zurückhaltend und bietet den Kindern Raum zur Entfaltung, aber auch Anregungen. Große Wandflächen mit Magnet- und Tafelflächen laden sie ein, ihr Schulhaus selbst mitzugestalten. ARGE ArchitekturAtelier | Matt Architekten | Stöckerl Raumwerkstatt
Fotos: Norman Rabon